Wer aktuell im trüben Herbst sitzt und von Urlaub unter Palmen träumt, dem kann geholfen werden! Ich war die letzte Woche auf einem Segelboot mit deutschen Gästen bei den Perleninseln in Panama unterwegs, und dieser Törn hat uns zu einigen der schönsten Inseln Panamas geführt, andererseits kann diese Tour ab sofort und auch trotz Corona sicher durchgeführt werden. Wie man nun während Corona nach Panama reist, und was man bei der Reise sieht, beschreibe ich in den folgenden Zeilen.
Zuerst einmal zur Einreise: man braucht als Tourist bei der Einreise einen negativen Coronatest, der nicht älter als 48 Stunden sein darf. Meine Empfehlung ist diesen auf jeden Fall vor der Abreise zu machen, denn mit einem negativen Test weiss man, dass man das Virus nicht hat und reist ohne Probleme in Panama ein. Sonst gilt in Panama allgemein Maskenpflicht im öffentlichen Raum, Restaurants sind aber offen, und man nimmt die Maske am Tisch ab.
An den ersten Tagen in Panama ist meine Empfehlung die Stadt und den Panamakanal anzusehen. Ein toller Ausflug ist auch die Tierbeobachtung auf dem Gatúnsee, hier fährt man neben den Ozeanriesen die den Panamakanal durchqueren zu einigen Regenwald bewachsenen Inseln und sieht Kapuzineraffen, Brüllaffen, die Panamaperückenaffen, eine vielfältige Vogelwelt und mit Glück noch weitere Tiere. Ein anderer spannender Ausflug führt in den Regenwald zu den Emberaindianern oder auf den Camino Real.
Nun aber zum Hauptteil der Reise: Dem Segeltörn zu den Perleninseln. Diese sind ein Inselarchipel im Pazifik, 183 Inseln, Palmen, weisse Strände, türkises Wasser, circa 70 Kilometer von Panama Stadt entfernt. Die Inseln haben ihren Namen von den zahlreichen Perlen nach denen hier in der Kolonialzeit getaucht wurde, darunter die weltberühmte “La Peregrina”, die zuerst im Besitz der spanischen Habsburger war, und später von der Schauspielerin Elizabeth Taylor getragen wurde. Wir fuhren mit Fritz, einem Wiener Gastronom, der schon seit über 30 Jahren in der Karibik und Panama mit seinem Segelboot unterwegs ist, und gingen im Hafen von Amador in Panama Stadt an Bord.
Die Überfahrt von Panama Stadt dauert 6 Stunden, gleich wurde von unserer Mannschaft auch die Angel angebracht. Vom Boot sieht man, wie die beeindruckende Skyline von Panama Stadt immer kleiner wird, je weiter man sich von der Küste entfernt. Eine Weile später tauchten auch schon die Perleninseln vor uns auf. Um unser Boot schwamm eine Familie von Delfinen und wir haben vor der Isla Pacheca geankert. Gleich gegenüber befindet sich die Insel San Bartolomé, und wir starteten gleich zu einem Ausflug dorthin. Die Insel hat blitzweißen Sand und türkises Wasser, und ist ein unberührtes tropisches Inselparadies im Pazifik, auf der auch zahlreiche Seevögel brüten. Bei der Überfahrt hatten wir kein Anglerglück, und Fritz verwöhnte uns daher zum Abendessen mit einem köstlichen Beef Stroganoff.
Am Morgen segelten wir weiter zur Insel Mogo Mogo, auf dieser Insel wurden zahlreiche Staffeln der Reality Survivor gedreht. Auch wir dachten an unser Essen und hatten gleich am Morgen die Angeln wieder angebracht, vielleicht fangen wir ja heute unser Abendessen. In Mogo Mogo angekommen, sind wir sofort ins Dingi gesprungen und haben die herrlichen Strände der Survivor-Insel erkundet.
Die folgende Etappe unseres Segeltörns führte uns zur Insel San Telmo, ganz im Süden der Hauptinsel Isla del Rey gelegen. Hier gestalten sich die Strände und Buchten noch wilder und ursprünglicher, und ein traumhafter Strand reiht sich an den anderen. Wir ankerten in der Nähe der Insel San Telmo, und am nächsten Morgen machten wir uns dann auf, um ein gestrandetes U-Bootwrack zu erkunden. Das U-Boot Sub Marine Explorer gilt erstes funktionsfähiges U-Boot der Welt, da es das erste Boot war, das aus eigener Kraft wieder auftauchen konnte. Der Rost zerstört es aber immer mehr und mehr, es nicht mehr restaurierbar. Im Vergleich zu meinem ersten Besuch im April 2006 waren weitere Teile abgebrochen (das nachfolgende Foto des U-Boots ist aus dem Jahr 2006). Heute kann man bei Ebbe das Wrack am Strand bewundern, bzw. bei Flut um das Wrack schnorcheln.
Und am Strand von San Telmo war es dann endlich soweit, der Bann war gebrochen, und Fritz und seine Jungs erlegten zwei Fische mit der Harpune. Die wurden dann gleich von Fritz köstlich zubereitet und zu Mittag verspeist. In den folgenden Tagen hielt das Anglerglück an, und wir fingen noch zahlreiche Fische, darunter auch einen Bonito, der zu einem feinen Thunfisch-Tartar verarbeitet wurde.
Nach dem Besuch von der Insel San Telmo segelten wir wieder Richtung Norden, entlang der Ostküste der Isla Rey. Wieder beeindruckte uns die wilde unberührte Küste. Unterwegs erhielten wir auch Besuch von einem Weißbauchtölpel, er oder sie blieb auf der Reling sitzen und begleitete uns für die nächste halbe Stunde. Wir versuchten immer wieder ihm Fischstücke zu füttern, doch dieser hatte er dann immer wieder aus dem Schnabel geschleudert.
Bei der Isla Espiritu Santo (der Insel zum Heiligen Geist), ankerten wir dann für die Nacht. Wir erkundeten die Strände noch am Nachmittag, und die Mannschaft des Katamarans begann wieder zu angeln. Das Wasser um das Boot war sehr fischreich, und in der Nacht fischten auch zahlreiche Fledermäuse gleich neben unserem Boot. Es war wieder eine sehr klare Nacht, der Mond ging sehr spät auf, und ich beobachtete dann noch für fast zwei Stunden den Sternenhimmel und zahlreiche Sternschnuppen.
Am nächsten Morgen segelten wir dann schon wieder in Richtung Panama Stadt, am Weg machten wir noch eine Übernachtung bei der Insel Chapera. Bei dem Ankerplatz tummelten sich die Fische im Wasser und unsere Fischer waren wieder sehr erfolgreich. Wir schnorchelten noch etwas und besuchten den Strand. Und dann war schon der letzte Tag unseres Segeltörns angebrochen, und wir machten uns auf unsere letzte Etappe Richtung Panama Stadt. Wir sahen uns noch die Insel Contadora an (diese ist am meisten entwickelt, und es befinden sich hier einige kleine Hotels und Bed & Breakfast). Nach dem Mittagessen vor dem Strand von Contadora fuhren wir dann wieder sechs Stunden nach Panama Stadt und kamen dort kurz nach sieben Uhr abends im Hafen von Amador an.
Der Segeltörn zu den Perleninseln ist eine wirklich tolle Reise, ich hatte die Perleninseln mit einer Gruppe von Backpackern mit Zelt und Fischerbooten im April 2006 besucht, und mit dem Segelboot ist es viel komfortabler, vor allem mit Kabine und Verpflegung an Bord. Und gerade in Zeiten von Covid19 ist die Reise mit dem Segelboot eine sichere Form der Reise, da man die meiste Zeit mit denselben Personen in einer “Reise Bubble” verbringt.
Das ist wichtigste sind jedoch die Perleninseln, ein noch fast unberührter Inselarchipel, mit paradiesisch weissen Stränden und türkisem Wasser, die nur darauf warten von sonnenhungrigen Urlaubern entdeckt zu werden!!
Reisetipp: Die Dauer des Segeltörn zu den Perleninseln sollte mit mindestens vier Tagen geplant werden, besser sind sechs bis sieben Tage um die Inselwelt mit genug Zeit erkunden zu können. Es kann auch auch Törn mit zwei Wochen Dauer gemacht werden, dabei segelt man auch noch zum Golf von San Miguel und der Küste des Darién. Hier kann man Indianerdörfer der Embera besuchen, die verschlafene Hauptstadt des Darién La Palma, eine Wehrkirche aus der Kolonialzeit, verfallene spanische Festungen aus dem 17. und 18. Jahrhundert entdecken, ausgedehnte Mangroven und Regenwälder sehen und den Strand, wo der spanische Konquistador Vasco Núñez de Balboa den Pazifik im Jahr 1513 entdeckt hatte.
Bei Interesse an einem Segeltörn, schreibt mir bitte einfach nur kurz eine E-Mail an info@cultour.info
Links:
Perleninseln (Wikipedia Info)
La Peregrina (Wikipedia Info Englisch)
Sub Marine Explorer (Wikipedia Info)
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